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Aus PSD wird APS-SD - Vom rollen-spezifischen zum domänen-spezifischen Training

January 18, 2021
Quelle: https://pixabay.com/photos/steps-staircase-climbing-1081909/
Quelle: https://pixabay.com/photos/steps-staircase-climbing-1081909/

Zum 10. Januar 2021 hat die scrum.org das bisherige Professional Scrum Developer Training (PSD) in Applying Professional Scrum for Software Development (APS-SD) umbenannt. Gleichzeitig wurde auch das Professional Scrum Foundations (PSF) Training in Applying Professional Scrum (APS) umbenannt. Hinter dieser Umbenennung steckt wesentlich mehr als nur neue Namen für die Trainings. In diesem Blog-Post wollen wir einige der Hintergründe und Auswirkungen für das APS-SD Training näher betrachten.

Überblick Änderungen bezgl. APS-SD

  • Ein Training für das gesamte Scrum Team
  • Konkrete Umsetzung des Scrum Frameworks im Kontext von Softwareentwicklung
  • Scrum erleben

Ein Training für das gesamte Scrum Team

Als die scrum.org von Ken Schwaber gegründet wurde, war es naheliegend, für die 3 Rollen in Scrum jeweils spezifische Trainings anzubieten. So entstanden das Professional Scrum Master Training (PSM) für Scrum Master, das Professional Scrum Product Owner Training (PSPO) für Product Owner und das Professional Scrum Developer Training (PSD) für die Mitglieder des Development Teams. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass dieser Ansatz einen Nachteil hat. Wenn die Mitglieder eines Scrum Teams unterschiedliche Scrum Trainings besuchen, bleibt der Aspekt der Zusammenarbeit zwischen diesen Rollen auf der Strecke. 

Das PSD Training bot eigentlich schon immer die idealen Voraussetzungen, die Wichtigkeit und Ausgestaltung dieser Zusammenarbeit nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in Sprints zu erleben. Deshalb war auch bereits vor der Umbenennung die Empfehlung, dass idealerweise das gesamte Scrum Team inkl. Product Owner und Scrum Master an einem PSD Training teilnimmt. Jedoch wurden durch das "Developer" im Namen viele Nicht-Programmierer abgeschreckt, das Training zu besuchen, da sie befürchteten, dass für sie das Training zu technisch sein könnte. Mit diesem Vorurteil räumt der neue Name APS-SD nun auf und macht klar, dass es sich dabei um ein Training handelt, bei dem Scrum im Vordergrund steht, hier aber konkret für die Anwendung im Kontext von Softwareentwicklung.

Konkrete Umsetzung des Scrum Frameworks im Kontext von Softwareentwicklung

Während Scrum ja ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt, sind das Scrum Framework und der Scrum Guide über die Jahre immer agnostischer zum Anwendungsumfeld und der jeweiligen Problemdomäne geworden, um aufzuzeigen, dass Scrum durchaus auch in anderen Bereichen nutzbringend eingesetzt werden kann. So wird Scrum heute als ein Framework definiert, das hilft, komplexe Probleme zu lösen. Diese Generalisierung hat allerdings auch den Nachteil, dass das Framework damit auch unkonkreter wird. Während das APS Training Scrum allgemein und ohne Bezug auf eine konkrete Domäne erläutert, hat das APS-SD Training einen ganz klaren Fokus auf den Bereich der Softwareentwicklung. Hier werden konkrete Praktiken und Konzepte vermittelt, die den Nutzen von Scrum in diesem Bereich unterstützen und Teilnehmer erhalten konkrete Empfehlungen. Diese Empfehlungen sind sehr hilfreich für Teams, die Scrum neu einführen, um bereits eine gute Ausgangsbasis zu erhalten. Für Teams, die bereits Scrum nutzen, zeigen diese Empfehlungen Bereiche auf, in denen diese Teams entsprechendes Entwicklungspotenzial haben. Ausgehend davon starten die Teams dann einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (Inspect & Adapt), um das Vorgehen noch besser an die individuelle Situation anpassen zu können.

Je konkreter diese Empfehlungen jedoch bereits auf die Arbeitsdomäne des Teams passen, desto einfacher können diese in die eigene Arbeit integriert und weiterentwickelt werden. So wird im APS-SD Training ausführlich besprochen, was Done für ein Softwareprodukt bedeutet und welche Praktiken und Vorgehen hilfreich sein können, diesen Zustand ohne viel Stress zu erreichen. Herausforderungen wie z.B. die Nachhaltigkeit von Software-Architektur und Codebasis und vor allem auch die Kollaboration zwischen Product Owner und Developern in diesem Spannungsfeld werden erläutert und hilfreiche Konzepte, dies im Arbeitsalltag zu meistern werden vermittelt. Die konkrete Fallstudie, anhand der im APS-SD Training von den Teilnehmern eine realistische Softwarelösung entwickelt wird, bietet vielfältige Herausforderungen und damit Erkenntnisgewinne, die eine Transformation in den Arbeitsalltag der Teilnehmer gegenüber abstrakten Simulationen deutlich vereinfacht.

Sollten Teams und Organisationen also Scrum einführen oder das Scrum-Verständnis und Praktiken verbessern wollen, dann empfehlen wir das APS-SD für Teams, die Softwareprodukte erstellen und für Teams aus anderen Domänen das APS Training.

Scrum erleben

Die Trainings der APS Trainings-Serie zeichnen sich vor allem auch dadurch aus, dass die Teilnehmer im Training Scrum erleben können. Statt nur darüber zu diskutieren, wird Scrum im Training von den Teilnehmern angewendet. Dadurch werden Zusammenhänge und Mechanismen deutlich besser vermittelt und Skeptiker überzeugt. Je besser diese Scrum-Simulation den Alltag der Teilnehmer abbildet, desto einfacher lassen sich die Erkenntnisse übertragen. Vor allem wenn das gesamte Scrum-Team am APS-SD Training teilnimmt, stellt sich bereits in den Übungssprints ein gewisser Rhythmus ein, den die Teilnehmer dann nach dem Training einfach in ihrem realen Projekt fortsetzen. Dies verkürzt die Zeit bis ein Return On Invest (ROI) erreicht wird und erhöht den Einfluss, den das Training auf die Arbeit des Teams hat.

 

Dieser Artikel wurde erstellt von Peter Götz und Thomas Schissler, den beiden Stewards für das APS-SD Training


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